VIDEO – Naturerlebnis-Zentrum Rhön stellt Bildungsforschung vor

Gastbeitrag von Anna-Lena Bieneck

In einem Online-Vortrag der Reihe „In der Rhön – für die Rhön“ haben drei ReferentInnen Einblicke in die Bildungsforschung des neugegründeten Naturerlebniszentrums (NEZ) Rhön gegeben und konkrete Ergebnisse zweier studentischen Forschungsarbeiten präsentiert.

Zu der Veranstaltung hatte die Bayerische Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön eingeladen. Die Aufzeichnung der Veranstaltung kann man sich ab sofort online anschauen.

„Mensch und Natur sollen in unserer Arbeit immer zusammengedacht und zusammengebracht werden“, fasste Felix Papsch, wissenschaftlicher Mitarbeiter des NEZ Rhön, einen der selbstgesteckten Grundsätze des Zentrums zusammen.

Deswegen sei besonders ein Biosphärenreservat der ideale Ort für eine hochwertige Bildung für nachhaltige Entwicklung, da hier täglich unterschiedliche ökologische, soziale und ökonomische Interessen sichtbar gemacht, gegeneinander abgewogen und in Einklang gebracht werden müssen.

Fundierte und etablierte Modelle wie das Strukturmodell der Umweltkompetenz nach Roczen et al. (2004) stellen eine wichtige Grundlage für die Bildungs- und Forschungsarbeit des NEZ dar. Dieses identifiziert klassisches Systemwissen als notwendige, aber nicht ausreichende Voraussetzung, um Einfluss auf das individuelle Umweltverhalten zu nehmen.

Neben weiteren Faktoren nimmt allerdings die Verbundenheit des Menschen zur Natur eine besondere Stellung ein. Diese messbare Größe hat einen besonderen Einfluss auf das individuelle Umweltverhalten und kann auf ganz unterschiedliche Weisen positiv beeinflusst werden.

„Es ist also empirisch belegt: Rausgehen ist immer gut“, so Papsch – eine schlichte, aber schöne Formel für die gemeinsame Arbeit mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der NEZ-Veranstaltungen.

Im Anschluss stellten Victoria Wunderle und Julia Tauer die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten vor, die sie in Zusammenarbeit mit dem NEZ Rhön angefertigt haben.

Victoria Wunderle, Lehramtsstudentin der Universität Würzburg, hat Sternenparkführungen im Biosphärenreservat begleitet, um erste Erkenntnisse über mögliche Effekte dieser beliebten Veranstaltungen auf die Naturverbundenheit, das Wissen zur Nacht und die Bereitschaft zum Schutz der Nacht zu generieren.

Ihre fragebogengestützte Studie ergab dabei, dass besonders das Wissen zum Schutz der Nacht nach Sternenparkführungen positiv beeinflusst wird.

Julia Tauer, Studentin im Bereich Biodiversität & Umweltbildung der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, hat ein Bildungsangebot für Grundschulkinder im Wild-Park Klaushof zur menschlichen Beziehung zu Nutz- und Wildtieren geschaffen und dieses mit einer interviewgestützten Studie begleitet.

Ermittelt werden konnte dabei ein besonderes Interesse an den Wildtieren des Parks und ihren ökologischen Beziehungen sowie den Lebensbedingungen von Nutztieren.

Beide Forschungsprojekte liefern wichtige und spannende Ansatzpunkte für weitergehende Forschung im NEZ Rhön und die Ausgestaltung zukünftiger Bildungsangebote.

Die Aufzeichnung der Online-Veranstaltung und die Vorträge zum Download finden Sie unter www.biosphaerenreservat-rhoen.de.